Natalie Neumaier, (ohne titel (blanches)), Bleistift auf Papier, 50x70 cm, 2015

Versatorium is a collective action
on and in translation,
working to turn over the original
to find infinite grains
of potential in waves of
sound, sense, intellect, instinct,
sight, cite, slight, slur, glue,
flip, slip, slap, and all
the get-go you can add in the
plurivalences that make up the
infrastructure of wor(l)d-consciousness.
In the beginning was translation and
a task for poetry is coming to
terms with that, with all the humor
we can muster and all the bathos
in which we are bathed, like harlequins
on the beach of the imaginary.
(Charles Bernstein)



Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen

Am Modenapark 8–9/6/R01
1030 Wien
transl@versatorium.at

translation sessions on thursdays 14.30-18

reference library open on tuesdays 9-13 and thursdays 14.30-18


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Renga : Übersetzung als Modus. Gemeinsam mit Dagmara Kraus, Felix Schiller, Schupfart, Urs Engeler 2023.
Im Buchhandel erhältlich. / Available in bookstores. / ISBN: 978-3-907369-10-4


parole : dante, quaderni, zu den Übersetzungsgesprächen in Schwalenberg (Lippe) vom 9.–15. August 2021. Edition Europäisches Laboratorium 2, 2022.
Nicht im Buchhandel erhältlich! / Not available in bookstores!
Bestellung unter/order via: transl@versatorium.at


Roberta Dapunt, die krankheit wunder | le beatitudini della malattia, Wien/Bozen, Folio 2020
Im Buchhandel erhältlich. / Available in bookstores. / ISBN: 978-3-85256-819-5


Roberta Dapunt, la terra più del paradiso | dies mehr als paradies. Wien/Bozen, Folio 2016
Im Buchhandel erhältlich. / Available in bookstores. / ISBN: 978-3-85256-680-1


DIE SHOULD SEA BE FALLEN IN, 2. Gemeinsam mit Drama Forum, Graz, 2015
Nicht im Buchhandel erhältlich. / Not available in bookstores.
Bestellung unter/order via: transl@versatorium.at


Charles Bernstein = Karl Elektric, Gedichte und Übersetzen. Bd. 1.2, Malta/Oslo/Wien, Quintano 2017
ab sofort: Nicht im Buchhandel erhältlich! / new: Not available in bookstores!
Bestellung unter/order via: transl@versatorium.at


Charles Bernstein, Gedichte und Übersetzen. Bd. 1.1, Wien, Edition Korrespondenzen 2013
Im Buchhandel erhältlich. / Available in bookstores. / ISBN: 978-3-902113-97-9





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Metamorphosen des Übersetzens. Zu einer Poetik des Kannibalismus

von Melanie Strasser am Montag, den 14. Oktober 2024 um 19 Uhr

Kannibalismus als Einverleibung und Transformation des Anderen erscheint als paradigmatisch für das Lesen und Übersetzen. Doch lässt sich das Übersetzen tatsächlich als kannibalischer Akt denken? Wie könnte ein kannibalisches Übersetzen, eine kannibalische Übersetzung aussehen? In diesem Forum werden die Entwicklungslinien und brasilianischen Ursprünge des Kannibalismus als Metapher des Übersetzens nachgezeichnet. Anhand konkreter Gedichte und deren Übersetzungen soll diskutiert werden, welches Potential – etwa im Bezug auf ein Neudenken des Verhältnisses von Original und Übersetzung –, aber auch, welche Schwierigkeiten die Trope des Kannibalismus im Hinblick auf eine Poetik des Übersetzens birgt.

Melanie Strasser studierte Philosophie und Übersetzen in Wien, mit Stationen in Portugal, Deutschland, USA und Brasilien. Übersetzt, lernt, lehrt und lektoriert.



Orts- und Flurnamen in Kärnten/Koroška

vmit Alina Zeichen am Freitag, den 27. September 2024 um 19 Uhr

Bela, Fellach, Vellach, Villach, Weißensee – in dem Gebiet mit den Namen Kärnten und Koroška haben Orte und Landschaften mehr als einen Namen in mehr als einer Sprache. In welcher Beziehung stehen die Namen zu einander? Gibt es ein Übersetzen des einen Namens aus dem anderen? Die wechselhafte Nähe der Namen im Slowenischen und im Deutschen lässt sich an Gedichten des Bauarbeiters und Dichters Hanzej Wuttej betrachten. In ihnen tauchen immer wieder Namen aus der Umgebung seines Hauses auf. Auch die politischen Spannungen, ausgehend von den chauvinistischen Verdrängungskampagnen der Nationalsozialisten gegen die slowenische Sprache und Kultur, sind der Erinnerung an die verschiedenen Namen eingeschrieben. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Sabladnigsee/Zablaško jezero im Podjuna oder Jauntal, der 1932 von dem NSDAP-nahen Turnverein Wolfsberg gekauft wurde und seither den Namen Turnersee trägt. Eine Initiative vor Ort bemüht sich derzeit um eine Änderung des Namens und das Erinnern der gewaltsamen Hintergründe. Im Forum für Übersetzungskritik wird es darum gehen, in einem gemeinsamen Prozess dem Übersetzen von Ortsnamen und -gegebenheiten einer pokrajina na južnem Koroškem auf die Spur zu kommen und dabei ein Laboratorium zu schaffen – für ein wechselseitiges Lesen und Aufhorchen und ein Überschreiten der Sprach- und Dorfgrenzen.

Alina Zeichen ist in Koroška/Kärnten geboren und aufgewachsen. Sie ist im Bereich Konzeption, Dramaturgie und Organisation tätig. Seit 2021 ist sie Co-Leiterin des UNIKUM (Universitätszentrum / Kulturni center univerze Klagenfurt/Celovec).



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Paul van Ostajiens Besetzte Stadt

vmit Anna Eble und Matthijs de Ridder am Samstag, dem 7. September 2024 um 19 Uhr

Paul van Ostaijen kann vom Blatt gesungen werden. Die rhythmische Typographie, der wilde Tanz der Buchstaben auf dem Papier zeigt Aktionspotentiale, aber auch ein Zertrümmertsein an, das die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg geprägt hat. Mit Bezette stad (1921) hat der junge flämische Dichter ein Monument geschaffen, das er nie als solches gedacht hat. Der van Ostaijen-Biograph Matthijs de Ridder und die Übersetzerin Anna Eble falten auf, was in den Band eingegangen ist: an historischen Hintergründen, Aktivismus und Erneuerungsdrang, an Ungebührlichkeit und Ernüchterung. Wie das Sezieren wieder ungeschehen gemacht werden kann, wenn es erneut in die Verdichtung findet, hin zu Besetzte Stadt (2024) – dabei KoordDDansers zu SeilTänzern werden und damit ihre Umgebung bedeutend verwandeln, sich Anachronismen einschleichen, Mehrsprachigkeit wiederhergestellt wird und produktive Fehler neuen weichen. Befallene Stadt: Wien Am selben Tag um 19:00 Uhr Wir laden herzlich zu einem Abend ein, um Paul van Ostaijen und seine bahnbrechenden Gedichtbände Besetzte Stadt und Die Feste von Angst und Pein kennenzulernen und dabei den Blick über aktuelle Perspektiven auf sein Werk in die Zukunft zu richten. Matthijs de Ridder erzählt über das Leben des flämischen Avantgarde-Dichters (1896–1928). Er und Anna Eble lesen zweisprachig aus seinem Werk. Moderator Willem Bongers-Dek (deBuren) zeigt aktuelle künstlerische Reaktionen auf das Werk, gefolgt von einer literarisch-musikalischen Performance von Ann Cotten und Takashi Doi.